Pensionskasse Solothurn – Der Überflieger gibt zu reden. Teil 2

Der Lohn des Pensionskassen-Chefs führt zu hitzigen Diskussionen. Ist die Kritik berechtigt oder wären die Löhne anderer Bosse eher zu betrachten als Reto Bachmanns Salär?

Noch einmal ausdrücklich an dieser Stelle: Bei den kritischen Fragen zum Lohn des Chefs der kantonalen Pensionskasse handelt es sich nicht um eine Neiddiskussion. Sie kann es auch gar nicht sein, bei guten zweihunderttausend Franken im Jahr.

Dafür müsste, wenn schon, das schwindelerregende zweistellige Millionensalär des UBS-Bosses Ermotti herhalten. Doch der Fantasiesprung über drei Lohnklassen ist und bleibt politisch betrachtet höchst unsensibel.

Attraktive Löhne für hervorragende Leistungen liegen jedoch durchaus im Interesse unseres Kantons. Schliesslich geht es darum, auch die Topstellen mit den besten Bewerbern zu besetzen.

Mit seinen Leistungen braucht sich der Kanton Solothurn beileibe nicht zu verstecken. Nicht vergessen wollen wir etwa den national schier einmaligen Gesamtarbeitsvertrag, der einen paradiesisch anmutenden Arbeitnehmerschutz garantiert.

Die zentrale Lage, Bildungs- und Kulturangebote, aber auch niedrigere Lebenshaltungskosten dürfen sich ebenfalls sehen lassen. Letztlich wird demnach nicht allein der Nettolohn ausschlaggebend sein, ob sich jemand auf den Arbeitgeber Kanton Solothurn einlässt oder nicht. Deshalb hinken reine Zahlenvergleiche mit andern Kantonen gewaltig. Also, bitte aufhören damit.

In diesem Zusammenhang fällt unangenehm auf, dass andere Schweizer Löhne lediglich dann zu Rechtfertigungen für Angleichungen herangezogen werden, wenn sie höher sind als in unserem Kanton. Doch es existieren durchaus mehrere Berufsgruppen, bei denen es gerade umgekehrt ist. In solchen Fällen wird wohlweislich geschwiegen.

theodor.eckert@azmedien.ch

Quelle: Solothurner Zeitung
07.04.2016

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