Die Kapitalien in der 2. Säule in der Schweiz sind per Ende 2013 erstmals seit 2007 auch per Jahresende wieder voll gedeckt. Nach einem wiederum guten Anlagejahr mit einer durchschnittlichen Rendite von 6,3% steigt der Deckungsgrad auf 103%, nachdem er Ende 2012 noch bei 99,9% gelegen hatte. Die Pensionskassen würden für eine gute Anlageperformance derzeit die Obligationenbestände ab- und die Aktienbestände aufbauen, teilt der Investment-Contoller und Performance-Messer Complementa am Montag mit.
Gemäss dem jährlich von Complementa durchgeführten Risiko Check-up ist die Obligationenquote auf einen historischen Tiefststand von unter 40% gesunken, während Aktien mit einem Anteil von 30% historisch betrachtet wieder leicht übergewichtet sind. Bei drei von vier Kassen liege der Aktienanteil mittlerweile über der strategisch festgelegten Quote. Die Immobilienquote bleibt seit nunmehr 10 Jahren relativ konstant bei 16%.
Pensionskassen würden überdies zwar eine Erhöhung der Immobilienquote anstreben, das hohe Preisniveau für Neuinvestitionen im Schweizer Markt stelle jedoch eine sehr hohe Hürde dar. Ausserdem sei die Erhöhung der Immobilienquote aufgrund des Anlagenotstands bei Schweizer Immobilien kaum möglich. Das massgebliche Risiko im Immobilienmarkt sehen die Pensionskassenverantwortlichen in steigenden Zinsen. Die ausbleibende Zuwanderung werde hingegen eher als geringfügiges Risiko gewertet.
Die durchschnittliche Verzinsung der Vorsorgekapitalien von aktiv Versicherten und Pensionären bleibt trotz gutem Anlagejahr konstant bei 2,6%. Detaillierter betrachtet, erhielten die aktiv Versicherten mit 1,8% eine um 0,1% Prozentpunkte höhere Verzinsung gegenüber dem Vorjahr. Folglich ergebe sich beim technischen Zins erneut ein leicht tieferer Wert von 3,1%. Die Schere zwischen diesen Zinssätzen, die sich seit 2002 stetig öffnete, zeige damit «zarte Signale des Schliessens».
Quelle: NZZ