Der Weg für einen Wechsel der Pensionskasse der Stadtangestellten ist geebnet – doch haben die Gemeinderäte viele offene Fragen.

Nun haben die knapp 390 Angestellten der Stadt sowie der Schlieremer Schulen das letzte Wort bezüglich ihrer Pensionskasse. Ob sie bei der Vorsorgekasse des Kantons Zürich (BVK) bleiben oder zum Dietiker Anbieter SHP wechseln wollen, zeigt sich in der bis Ende Oktober laufenden Abstimmung. In seiner Sitzung vom Montagabend segnete das Schlieremer Stadtparlament die für einen allfälligen Wechsel notwendige Änderung der Personalverordnung mit 26 zu 2 Stimmen ab.

«Was mit den Pensionskassen in den kommenden Jahren passiert, weiss kein Mensch», sagte Peter Seifriz. Der Präsident der Geschäftsprüfungskommission (GPK) unterstrich, dass sein Gremium anfänglich gar nicht goutierte, dass mit der Änderung der Personalverordnung dem Stadtrat die Kompetenz zur Bestimmung der Pensionskasse gegeben werden sollte. «Dies ist aber nun Mal notwendig, wenn die Angestellten tatsächlich einen Kassenwechsel vollziehen wollen», so Seifriz.

Um die BVK für die Zukunft zu rüsten, stellte deren Stiftungsrat Mitte vergangenen Jahres Massnahmen vor, die auf viel Widerstand bei den angeschlossenen Organisationen stiess. Ab 2017 soll der technische Zinssatz von 3,25 auf 2 Prozent und der Umwandlungssatz je nach Alter des Versicherten gesenkt werden. Die Folgen sind geringere Renten bei künftigen Bezügern und höhere Beiträge für Aktivversicherte. Die vom Stadtrat eingeholte Offerte der Pensionskasse SHP zeigt auf, dass die Stadt über zehn Jahre hinweg rund 3,7 Millionen Franken sparen könnte. Zudem hätten Angestellte die besseren Konditionen. Dies müsste sich Schlieren aber etwas kosten lassen: Die Ausfinanzierung der aktuellen Rentenbezüger würde auf 4 Millionen Franken zu stehen kommen – ein Betrag, der die Kompetenz der Exekutive übersteigt und somit an der Urne gesprochen werden müsste.

Quelle: Limmattaler Zeitung
19.09.2016