Gewerkschaften warnen vor Kollaps bei der 2. Säule

Der Gewerkschaftsbund und die Gewerkschaft Unia warnten gestern vor einem «Systemrisiko» der Versicherer in der beruflichen Vorsorge (BVG): «Dies, weil die anhaltende Tiefzinsphase dazu führt, dass die sieben Versicherer die Mindestversprechen der 2. Säule, je länger sie dauert, irgendwann einmal nicht mehr einhalten können, ohne sich selber zu gefährden.» Diese haben das meiste Geld in Anlagen angelegt, die zu wenig Zinsen bringen, um künftige Renten zu finanzieren. Ihr Geschäft sollte minimiert werden: «Die BVG-Versicherungslösung ist den Herausforderungen der Zukunft nicht mehr gewachsen.»


Der Arbeitgeberverband begrüsst die Debatte, zieht aber einen anderen Schluss: «Jetzt braucht es eine rasche Senkung des Rentenumwandlungssatzes von 6,8 auf

6 Prozent», sagt Martin Kaiser. Kurzfristig müsse auch der Mindestzins gesenkt werden von heute 1,75 auf «höchstens 1,5 Prozent». Sichere Renten gebe es «langfristig nur, wenn die Parameter die Realitäten korrekt abbilden».

Der Versicherungsverband (SVV) weist die Betrachtung der Gewerkschaften zurück. «Die Finma bestätigt, dass die Lebensversicherer in der beruflichen Vorsorge eine bedeutende, stabilisierende Funktion erfüllen», sagt Sprecherin Sabine Alder. Das habe sich in der Finanzkrise gezeigt. Man stelle «kein Systemrisiko dar.

Mindestzins Entwicklung BVG

Quelle: Der Bund
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