Studie von GfS Zürich: Pensionskassen-Versicherte verlangen nachhaltige Anlagestrategien

Der Schweizer Bevölkerung ist es nicht egal, in welche Länder und Unternehmen ihre Pensionskassengelder investiert werden. Eine deutliche Mehrheit (72%) möchte, dass auch Aspekte aus den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung bei der Anlagestrategie ihrer Pensionskasse

berücksichtigt werden. Dies zeigt die im Auftrag des Investmentspezialisten RobecoSAM durch das Forschungsinstitut GfS-Zürich durchgeführte Befragung bei Schweizer Pensionskassen-Versicherten.

RobecoSAM, ein exklusiv auf Sustainability Investing fokussierte Investmentspezialist, wollte wissen,
ob Pensionskassen-Versicherte sich für die Anlagestrategien ihrer Pensionskassen (PK) interessieren,
und ob diese wollen, dass ihre PK nachhaltige Investitionen tätigt.

Versicherte wollen wissen, wohin Ihre Pensionskassengelder fliessen

Die Schweizer Bevölkerung erwartet von ihrer Pensionskasse in erster Linie, dass die Gelder risikoarm
und sicher angelegt werden und dass so im Alter eine gute Rente bezogen werden kann.

In welche Länder PK investiert

52% der Befragten ist es aber nicht egal, in welche Länder und Unternehmen ihr Pensionskassen-vermögen investiert wird und eine deutliche Mehrheit (72% eher oder auf jeden Fall) ist für die Berücksichtigung von Aspekten aus den Bereichen Umwelt, Soziales undUnternehmensführung (ESG-Faktoren) bei der Anlagepolitik ihrer Pensionskasse. In der Deutschschweiz (78% Zustimmung) und der Westschweiz (65% Zustimmung) geniessen die ESGFaktoren einen grösseren Rückhalt als in der Italienischen Schweiz (39%). Die Ablehnung liegt in derganzen Schweiz (5-6%) auf einem ähnlich niedrigen Niveau.

Wie soll PK Bereiche Soziales und Umwelt beruecksichtigen

Grundsätzlich stellt sich die Schweizer Bevölkerung hinter ESG-Faktoren, doch nicht allen ist deren Integration in den Anlageprozess gleich viel wert. Rund ein Viertel (27%) der Befragten befürwortet ESG-Faktoren nur dann, wenn sie sich nicht negativ auf ihre Rendite auswirken. 40% aller Befragten sind hingegen bereit, auf einen Teil ihrer Rendite zu verzichten, wenn dafür ESG-Faktoren in den Anlageprozess mit eingebunden werden. Ein Fünftel würde sogar auf die Hälfte oder mehr der Rendite verzichten, wenn ESG-Faktoren in den Anlageprozess mit einbezogen werden.

Maximalrendite nicht um jeden Preis

Auch wenn 69% der Befragten der Aussage zustimmten, dass eine Pensionskasse die maximale Rendite erwirtschaften soll, zeigt sich, dass dies nicht um jeden Preis erfolgen soll. So lehnt die Schweizer Bevölkerung Investitionen in umstrittene Sektoren oder Branchen (85%) klar ab, sie wollen auch keine Investitionen in Firmen die sich nicht an die internationalen Richtlinien zum Schutz der Arbeitnehmer (84%), der Umwelt (83%) und der Aktionäre/Eigentümer (76%) halten sowie in Staaten, die Menschenrechte verletzen (86%).

Positive Effekte von ESG-Faktoren

Mit 82% ist der Grossteil der Befragten überzeugt, dass durch die Berücksichtigung von ESG-Faktoren die Pensionskassen ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nachkommen. Knapp drei Viertel der Befragten (72%) glauben, dass ESG-Faktoren zu umsichtigeren Anlageentscheiden führen. So haben die Befragten das Gefühl, dass Dank der ESG-Faktoren langfristig die besseren Anlageentscheide gefällt und die Pensionskassenvermögen in verantwortungsvollere Firmen und Länder investiert werden (je 79% Zustimmung).

Die Beruecksichtigung von sozial wichtigen Aspekten

ESG-Faktoren gesetzlich verankern

Die Mehrheit der Befragten stellt sich hinter eine gesetzliche Verankerung von ESG-Faktoren für Pensionskassen. Die Zustimmung hängt jedoch von der Frageformulierung ab. Wird in der Frage ein Bezug zum Ausland gemacht und eine Übernahme fremden Gesetzes angedeutet, fällt die Zustimmung tiefer aus (63%), als wenn kein ausländischer Bezug gegeben ist (72%).

Alle Aspekte der nachhaltigen Geldanlage von grosser Mehrheit unterstützt

Alle abgefragten Aspekte der nachhaltigen Geldanlage werden von einer grossen Mehrheit der Schweizer Bevölkerung unterstützt, Investitionen in die genannten Bereiche werden als wichtig erachtet. Am dringendsten erscheinen den Befragten das Bekämpfen der Kinderarbeit (88% sehr wichtig oder eher wichtig), die Analyse der Staaten und Firmen in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (86%) und die Transparenz (85%).

Insgesamt sprechen sich nur sehr wenige Befragte gegen das Berücksichtigen von Aspekten einer nachhaltigen Geldanalage aus.

Studiendesign

Für die Studie „Pensionskasse und ESG-Faktoren“ befragte das Forschungsinstitut gfs-zürich, Markt- & Sozialforschung im Auftrag von RobecoSAM vom 19. Mai bis 21. Juni 2014 in einer repräsentativen Telefonumfrage 1210 Pensionskassenversicherte im Alter zwischen 25 und 65 Jahren der Deutsch-, Westschweiz und des Tessin dazu, wie ihre Pensionskasse ihre Gelder anzulegen hat.

Das Vertrauensintervall beträgt +/- 2.9%

Quelle: GfS
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